Hapimag Appartements: Jährlich mehr Punkte für gleiche Wohnung?
Darf der Punktebedarf für Hapimag Appartements jährlich (besonders auch nach Renovierung) einfach erhöht werden?
In den allgemeinen Bestimmungen der Mitgliedschaft ist unter Punkt 7 wie folgt festgehalten:
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Der Jahresbeitrag
7.1 Hapimag Partner entrichten pro Ferienrecht/Aktie einen Jahresbeitrag, der jährlich vom Verwaltungsrat festgesetzt wird und sich an den Kosten der Verwaltung orientiert. Diese beinhalten insbesondere:
– Reparaturen und Unterhalt der Ferienanlage inkl. Ersatzbeschaffungen.
– Abschreibungen.
– Allgemeine und örtliche Verwaltung, Reservationsdienst
– Steuern, Abgaben, Versicherungen, Miteigentumsspesen usw.
Damit ergibt sich nach unserem Verständnis, dass der Jahresbeitrag neben den Abschreibungen unter anderem auch die Renovierungen bzw. Ersatzbeschaffungen für die bestehenden Anlagen beinhaltet.
Das heißt, dass die Kosten für Renovierungen aus dem Jahresbeitrag zu decken sind und daher auch nicht zu einer Erhöhung des Punktebedarfs führen dürfen. Ausnahmen dabei kann es möglicherweise geben, wenn ein erweitertes Angebot durch die Renovierung ermöglicht wird. (z. B. Neuerrichtung eines Schwimmbades oder Hallenbades o. ä.)
Die neue Führung bei Hapimag hat sich redlich bemüht, den unter der alten Führung exorbitant gestiegenen Jahresbeitrag über die letzten Jahre nicht zu erhöhen. Aber wurde dafür auf anderer Seite ungerechtfertigt erhöht? Wenn der Punktebedarf für die Appartements über die Jahre erhöht wird, kommt dies einer schleichenden Inflation, das kommt einer Steigerung der Kosten für die Appartements gleich. Und vergleichsweise hohe Kosten für den Hapimag Urlaub sind nach wie vor ein Hauptproblem bei der Gewinnung neuer Aktionäre.
Besonders Auffällig sind da Erhöhungen des Punktebedarfs nach Renovierungen. Warum soll das gleiche Appartement plötzlich um 1 bis 2 Punkte pro Tag mehr kosten, nur weil es renoviert wurde?
Hier zwei Beispiele:
Im Beispiel Paguera wurde der Punktebedarf pro Nacht ja nach Größe und Saison zwischen einem und 3 Punkte pro Nacht erhöht. Das heißt, dass eine Woche Urlaub um 38,5 bis zu 115,5 € teurer wird. Vergessen wir dabei nicht, dass wir die notwendigen Steigerungen bei den lokalen Kosten Jauch noch zu tragen haben.
Nicht viel anders verhält es sich bei St. Michael.
Auch hier wurde der Punktebedarf pro Nacht ja nach Größe und Saison zumindest zwischen einem und zwei Punkte pro Nacht erhöht. Besonders bemerkenswert aber auch die Erhöhung bei den Premium-Appartements. Diese wurde ja gar nicht renoviert. Aber auch dort macht der erhöhte Punktebedarf bis zu fünf Punkte /Tag (C-Saison) und damit Mehrkosten von bis zu 192.-€ pro Woche aus. Da geht es nicht um ein besseres Angebot nach einer Renovierung, sondern einfach um Kostensteigerung durch den Hintereingang.
Gleichzeitig mussten wir aber auch feststellen, dass es auch ohne Renovierungen in etlichen anderen Resorts zur teils erheblichen Erhöhung der Punktebelastung gekommen ist.
Ist das gerechtfertigt? Darf Hapimag unsere Währung (Wohnpunkte) dadurch entwerten, das wir jährlich mehr Punkte für die gleiche Wohnung benötigen? Wir glauben nein und haben Hapimag um eine Erklärung ersucht.
Während bei einem Teil der Resorts der Punktebedarf gleichgeblieben ist, gab es auch in einzelnen Fällen Reduktionen, dies insbesondere bei jenen Resorts, die in der Vergangenheit nicht so nachgefragt waren. Aber wer fährt schon während der Pandemie nach Ungarn oder in die Tschechei? Ein paar Destinationen, Budapest und Prag und auch Griechenland und Marokko, kosten derzeit weniger Punkte, als noch im letzten Jahr. Müssen jene Aktionäre, die in die beliebteren und gut gebuchten Resorts fahren, deshalb dieses Jahr mehr zahlen und die Kosten dafür ausgleichen und übernehmen?
Wie erwähnt, haben wir Hapimag um eine Stellungnahme gebeten. Hier die wesentlichen Aussagen dazu:
„In den Resorts St. Michael und Paguera sind die Punkteerhöhungen aufgrund von werterhöhenden Investitionen vorgenommen worden. Durch die Renovierung sind die Wohnungen in beiden Resorts deutlich attraktiver geworden und verfügen über mehr Komfort und teilweise auch zusätzliche Ausstattung. In St. Michael wurden beispielsweise die Bäder vergrössert und in Paguera werden die Rezeption, die Restaurants und der Indoorpool komplett neu gestaltet sowie eine Sauna eingebaut. Dank diesen Anpassungen sind die Resorts nun um einiges attraktiver und kundenfreundlicher. Dazu zählen auch die Verbesserung der Zugänge für Personen mit Gehbehinderung, der Einbau von zwei neuen Aussenaufzügen an Gebäuden mit mehreren Stockwerken und die thermale Aussenisolierung in Paguera. Es ist zudem zu berücksichtigen, dass die Renovierungen aufgrund der stark gestiegenen Baukosten nicht mehr vollständig durch die bisherigen Punktepreise gedeckt sind. Trotz diesen Anpassungen liegen die Punktebelastungen in der A- und B-Saison im ähnlichen Rahmen wie beispielsweise in Zell am See und La Madrague.“
Wir sind mit diesen Aussagen aber nicht zufrieden, weil in unseren Augen damit nicht mehr die genossenschaftliche gemeinsame und kostengünstige Nutzung im Vordergrund steht, sondern Gewinnorientierung entsprechend der Nachfrage. Und gar nicht zutreffend ist es für die Premium Appartements in St. Michael, die gar nicht renoviert wurden!
Aber was meinen Sie? Nutzen Sie das untenstehende Kommentarfeld und schreiben Sie Ihre Meinung!
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Ja, die Erhöhung der Punktebelastung nach Renovierung ist eine Mogelpackung.
Ich trage die o.a. Argumentation grundsätzlich mit, möchte aber aus persönlicher Sicht relativieren: Wir waren unlängst im Resort Winterberg, wo man derzeit die Wahl zwischen umrenovierten und renovierten Wohnungen hat. Dabei haben wir uns bewusst für letztere entschieden, auch wenn diese durch die höhere Punktebewertung teurer war. Wie soll man beim parallelen Angebot beider Wohnungstypen anders herangehen als über unterschiedlich hohe Bepunktung? Wir fanden die neue Einrichtung sehr schön und zeitgemäß, aus unserer Sicht war die Wohnung den höheren Preis wert. Wenn wir (!) aber im Kleinen bereits sind, für eine renovierte Wohnung mehr auszugeben (wie für eine höhere Kategorie), dann dürften wir (!) im Großen der Hapimag-Zentrale dies nicht vorhalten.
Dr. Reinhard Diedrich
Hallo Herr Dr. Diedrich!
Danke für den Kommentar! Ich sträube mich nur grundsätzlich gegen die Idee, dass nach jeder Renovierung (die wir ja mit den Jahresgebühren bezahlen) die Wohnungen mehr kosten. Das könnte der Fall sein, wenn dafür über Laufzeit von zehn bis 15 Jahren der Punktebedarf entsprechend der Abnutzung sinken würde. In diesem Fall wäre die abgwohnte Wohnung eben um einige Punkte billiger und der Gesamtbedarf an Punkte würde somit über die Jahre gleich bleiben. Ist das aber nicht der Fall, zahlen wir die Inflation und die Teuerung auf Dauer doppelt. Wir müssen dann für jeden Pumkt mehr zahlen (über die Jahresgebühr) und dann auch noch mehr Punkte für die Wohnungen aufwenden. Ist das so wirklich gewollt? Was meinen Sie?
Hallo H-AV-Frank,
Ihr Kommentar hat mir zu denken gegeben. In der Tat heißt es auf der Homepage von Hapimag: „Wir nutzen einen Grossteil der Jahresbeiträge für Renovierungen und Instandhaltungen unserer Ferienresorts.“ Insofern müsste die Renovierung also wirklich über die Jahresbeiträge abgegolten sei. Bietet das Resort also neben renovierten Wohnungen auch noch umrenovierte an, trage ich Ihren Vorschlag mit, solche Wohnungen dann für weniger Punkte anzubieten.
Gebe Ihen vollkommen recht! Steht in den Statuten und wurde in früheren Jahren sogar von VRP Frau Spitz behauptet, wenn auch nie eingehalten.
Wenn der Punktebedarf weniger werden würde, je älter die Wohnungen (oder die Anlage) ist, würde ich auch (aber nur dann) verstehen, wenn der Punktebedarf nach der Renovierung wieder auf das ursprüngliche Maß angehoben wird.